Geschrieben von Daniel Kähny und Max Schlenker (Teil 5)
Mein Ur-Ur-Großvater Johann Georg Friedrich Sutter (1807-1866) hat die Wirtschaft 1839 übernommen und bis zu seinem Tod 1866 zusammen mit seiner Frau betrieben. In Gastwirtschaft zur Sonne in Gersbach: Liste der Wirte hatten wir ja über das Schreiben des Amtes berichtet, wo auch erwähnt war, dass J. G. F. Sutter 1839 Betreiber der Wirtschaft war. Das Schreiben hatte jedoch einen anderen Hintergrund. In den Gemeindegesetzen von 1834 gab es zum ersten mal schriftlich und verbindlich festgelegte Vorgaben zur Vergabe von Konzessionen (15. November 1834, Seite 341).
Auf §18 dieser Verordnung nimmt der letzte Abschnitt des Schreibens des Amtes vom 26. März 1868 an den Gemeinderat in Gersbach Bezug.
"Der G.rath von Gersbach wird unter Bezug auf eine in N. 34 des Statthalter von Schopfheim erhaltene Anzeige des J. G. F. Sutter von der Übernahme der Gastwirtschaft zur Sonne daselbst zum alsbaldigen Berichte aufgefordert, wie es sich mit dieser Übernahme eigentlich verhalte, ... die nach §18 ... erforderliche amtliche Erlaubnis nicht eingeholt worden ist."
Weiterlesen: Gastwirtschaft zur Sonne in Gersbach: Ära J. (G.) F.
Geschrieben von Daniel Kähny
Der Titel dieses Artikels war das Motto der 31. Wanderausstellung der DLG, die 1925 in Stuttgart stattfand. Es war das zweite Jahr nach der Hyperinflation 1923, in der viele ihre Ersparnisse verloren hatten. In den Unterlagen meines Urgroßvaters hat meine Schwester den Ausstellungskatalog der Veranstaltung gefunden, welchen ich digitalisiert habe. Wahrscheinlich hatte mein Urgroßvater die Gelegenheit damals genutzt und die Ausstellung besucht. Deshalb geht es im heutigen Artikel weniger um geschichtliche Ereignisse sondern um technische "Neuheiten" in der Landwirtschaft. Adelhausen war schon immer durch die Landwirtschaft geprägt und die "Mechanisierung" schritt auch hier voran. Ob es 1925 schon einen Kraftpflug oder Schlepper im Ort gab, lässt sich jedoch nicht mehr ermitteln.
Geschrieben von Daniel Kähny und Max Schlenker (Teil 4)
In den vergangenen Teilen hatten wir über die ersten 30 Jahre der Realwirtschaft "zur Sonne" in Gersbach berichtet.
Gastwirtschaft zur Sonne in Gersbach: der Anfang
Gastwirtschaft zur Sonne in Gersbach: Antrag und Concession
Gastwirtschaft zur Sonne in Gersbach: Wie geht es nach 30 Jahren weiter?
Doch wie ist es weitergegangen? Von Amts wegen datiert das nächste Schreiben auf den 26. März 1868 also etwa 100 Jahre später. Das Amt schreibt:
Weiterlesen: Gastwirtschaft zur Sonne in Gersbach: Liste der Wirte
Zu Weihnachten gibt es eine Geschichte von Onkel Fritz Kuder (geb. 1897 / gest. 1983), die vor ziemlich genau 53 Jahren im Markgräler Tagblatt veröffentlicht wurde. Auch diese Geschichte spiegelt den damaligen Zeitgeist, Erzählweise, Heimatverbundenheit und die enge Verzahnung zwischen Kirche und Bevölkerung wieder.
Weitere Geschichten von Onkel Fritz
Viel Spaß beim Lesen einer weiteren Geschichte.
Joggelis Weihnachtsbeichte (geschrieben von Fritz Kuder)
"Gell, Joggeli, Du haltsch au dy Wyhnachte." So sprach Klementine, die Ehefrau vom Joggeli und Bäuerin des Hauses, als der Joggeli grad im Begriff war, die Bauernstube zu verlassen. Das rechte Bein hatte er schon angezogen, um über die Türschwelle zu treten. In dieser Haltung blieb er stehen und drehte nur den Kopf nach links, in Richtung Klementine.
"Was häsch gsait, Klementine?" Er hatte gut verstanden, was seine Frau zu ihm sagte, aber es kam etwas überraschend für ihn, deshalb auch die starre Haltung über der Schwelle. "Jo", sagte er nur und ging in den Stall. Das Beichten fiel ihm immer schwer, wenn er auch kein extra harter Sünder war. Er hat schon mal "gedammeret", wenn etwas nicht klappte, aber das ist in Süddeutschland ja keine Sünde, mehr eine kurze Unterhaltung mit Gott und eine Bitte um Hilfe, wenn etwas nicht klappte.
Geschrieben von Daniel Kähny
Wenn ich heute jemanden fragen würde, was ein Rauchhuhn ist, wäre die Antwort wahrscheinlich irgendwo im Umfeld der Kochkunst angesiedelt. Im weitesten Sinne ist das nicht mal so falsch. Die wenigsten würden den Begriff aber mit Steuern und dem "Finanzamt" in Verbindung bringen. Die Rauchhuhnabgabe war eine Steuer bzw. Abgabe. Was es genau damit zu tun hat, erfahrt ihr im Folgenden
Geschrieben von Daniel Kähny und Max Schlenker (Teil 1)
Im Jahre 1830 gab es in Adelhausen als einzige Wirtschaft den Adler, betrieben vom Kilhofer Wirt. Nach dem wir ja bei der Gastwirtschaft zur Sonne in Gersbach gelernt haben, wie eine Beantragung einer Wirtschaftsgerechtigkeit (Konzession) im Großherzogtum funktioniert, sind wir im Staatsarchiv Freiburg auf die Akte B740/1 Nr. 2366 (Gesuch um eine Realwirtschaftsgerechtigkeit in der Gemeinde Adelhausen) von 120 Seiten Umfang gestoßen, die die Beantragung einer Gemeinde-Wirtschaftsgerechtigkeit in Adelhausen dokumentiert, mehr oder weniger erfolgeich. Aufgrund des Umfangs wird auch diese Geschichte in mehrere Teile aufgeteilt. Sie zog sich über fast zwei Jahre hin.
Weiterlesen: Der Wirtschaftsstreit in Adelhausen (1830-32): Der Anfang
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