Geschrieben von Daniel Kähny

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Adelhausen zu Österreich. Unsere heutigen Nachbargemeinden Brombach, Hüsingen, Maulburg und Wiechs waren Ausland. Trotzdem gab es mal bessere mal weniger gute Beziehungen zu diesen ausländischen Gemeinden. Über eine Episode mit Maulburg "Eine spannungsvolle Beziehung" hatten wir schon in einem früheren Beitrag berichtet. Doch wie muss man sich eine Staatsgrenze in der damaligen Zeit vorstellen? Ständige Grenzposten gab es nach meinen Recherchen zwischen den Gemeinden nicht. Also kein "Hän sie öbbis zuam verzolle?". Trotzdem war der Grenzverlauf wichtig nicht nur um Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Die erste vollständige Landesvermessung nach trigonometrischen Regeln gelang in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Markgrafschaft Baden.

 

Im Generallandesarchiv finden sich aus dieser Zeit sehr schöne und inzwischen digitalisierte Karten über den Grenzverlauf. Die erste Karte der Grenze von Adelhausen stammt aus dem Jahr 1768. Der Plan hat eine Breite von 1,28m. Durch klicken auf das Bild landet man bei dem Digitalisat auf der Hompage des Generallandesarchives. Dort kann das Werk in Originalauflösung bewundert werden. (Tipp für PC Nutzer: Bei Darstellung "Mausradzoom" auswählen, dann kann die Göße einfach verändert werden).

Um 1800, kurz bevor Adelhausen badisch wurde, finden sich weitere Karten der Grenze.

Das badische Längenmaß in der damailgen Zeit war die "Ruthe". Laut Legende wurde die Nürnberger Ruthe (entspricht 3,64m) à 12 Nürnberger Schuh (entspricht 30,397 cm) verwendet. In Österreich wurde der Wiener Schuh (entspricht 31,6 cm) verwendet. Im Plan von 1800 sind beide Maßstäbe angegeben.

Unter Quellen habe ich die Links zu weiteren Grenzkarten angegeben.

Im der Karte von 1800 sind auch die Art der Grenzsteine mit Beschriftung eingezeichnet. Man findet heute noch vereinzelt diese Steine.

 

 Grenzstein in der Nähe des Siebenbannsteins (Bild: © Daniel Kähny)

 Beim Vergleich der Karten von 1768 und 1800 fällt die Bezeichnung der Bänne am 7 Bannstein auf.

Bei der Karte von 1800 fehlt der Ottwanger Bann. 1789 wurde Adelhausen eine eigene Vogtei. Wahrscheinlich wurde der Ottwanger Bann in dieser Zeit Adelhausen zugeschlagen.

Wer sich etwas mit den Karten beschäftigt kann sicher noch andere Details finden. Ab 1803 ist diese Staatsgrenze Geschichte. Adelhausen gehört ab diesem Zeitpunkt zu Baden. Doch ein Teil der Grenzsteine steht heute noch.

Quellen:

Alle Grenzkarten sind Digitalisate des Generallandesarchivs Karlsruhe.